Donnerstag, 27. Oktober 2011

geburtsbericht, teil 2

wir kamen also um 1:45 uhr im krankenhaus an und wurden in ein zimmer einquartiert. das erste von vielen barnmorska-pärchen (heißt: eine barnmorksa=hebamme, nur mit mehr befugnissen als in deutschland und eine undersköterska=hilfsschwester?) kam nach ein paar minuten und führte erstmal die anamnese durch. ich fands etwas doof berichten zu müssen, dass die wehen quasi wieder aufgehört hätten, aber sie meinten auch, dass das recht normal sei. dann durfte ichs mir auf dem bett bequem machen und bekam zum ersten mal den wehenschreiber + herztonschreiber (oder wie immer die auch heißen mögen) umgeschnallt. da hatte ich mich ja schon drauf gefreut. find das spannend. wir wurden also für eine halbe stunde allein gelassen. innerhalb dieser zeit bekam ich kümmerliche 2 wehen. fühlte mich ein bisschen wie ein versager. es war mir quasi peinlich so "schlecht" zu sein, wo ich doch zu hause noch so gelitten hatte. dann gings ans eingemachte: die barnmorska wurschtete einmal mit dem gefühlten ganzen arm in mir herum und konstatierte dann, dass ich gerade mal 2 cm geöffnet wäre. na super, dacht ich mir. bis 3 cm ist doch noch eröffnungsphase, die man zu hause bleiben soll. ich hab fest damit gerechnet wieder nach hause geschickt zu werden. davor hatte ich ja schon die halbe schwangerschaft angst: mitten in der nacht zig mal durch die gegend zu kutschen. wir wohnen ja nun wie gesagt auch nicht nebenan. nunja, es wurde uns angeboten wieder nach hause zu fahren, wir konnten aber auch dableiben. ich entschied mich fürs erstmal dableiben und hoffen, dass die wehen wieder in gang kommen. zu hause hätte ich ja auch nichts mehr zu tun oder mehr ablenkung. womit soll man sich auch ablenken, wenn man erwartet innerhalb der nächsten zeit ein kind zur welt zu bringen?! ich machtes mir also auf dem bett bequem, maik bekam ne einführung in die küche, die dort nebenan war und nen parkschein, damit das auto dort stehen durfte. dann machten wirs uns beide auf dem bett gemütlich, bis die barnmorska wieder kam und fragte, ob sie das bett an die wand schieben sollen, damit wir nicht rausfallen :)
danach kamen die wehen immer mal wieder in gang und hörten wieder auf. nichts halbes und nichts ganzes. gegen fünf uhr früh waren wir dann bei 3 cm und mir wurde wieder angeboten nach hause zu fahren. ich entschied mich wieder dagegen. diesmal schien es dann entgültig zu sein, denn ich bekam ein hübsches plastikarmband mit meinem namen und personnummer. als ob ich mich sonst verwechseln könnte... maik zog letztendlich aufs sofa um und wir versuchten beide noch etwas schlaf abzugreifen. funktionierte, zumindest in meinem fall, nicht wirklich. maik hat etwa ne stunde abgegriffen. gegen 7 dann der erste schichtwechsel. man wünschte uns viel glück, erzählte, dass man nächste nacht wieder schicht hätte (ich hab sehr gehofft sie nicht wieder zu sehen) und übergab ans nächste barnmorska-pärchen. an die beiden kann ich mich besonders gut erinnern. zum einen, weil die barnmorska sehr einfühlsam (physisch und psychisch) war und zum anderen, weil die undersköterska toll war. sie erzählte und fragte viel und half, wo sie kann. alles auf englisch wohl gemerkt, auch das erste pärchen sprach englisch mit uns. ich hatte ja vorher, wie es hier üblich ist, einen förlossningsbrev geschrieben. eine art fragebogen vom krankenhaus über die geburt, ob ich spezielle wünsche, ängste oder vorstellungen hätte, die es zu beachten gab. ich hatte unter anderem geschrieben, dass wir zwar beide schwedisch sprechen, ich aber nicht weiß, ob ich unter schmerzen usw. noch in der lage wäre und dass es daher gut wäre eine barnmorska zu haben, die auch englisch kann. eigentlich konnten alle englisch. ich find das echt toll in schweden. bzw. sehr schade, dass es in deutschland nicht so ist.

stay tuned for teil 3...

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[teil 1]

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