Montag, 11. März 2013

tagebuchbloggen, montag 11. märz

angeregt von frau bruellen heute mal bloggen in tagebuchform.

05:00
ein fiebriger milo schnorchelt mir schon seit einer ganzen weile ins ohr. ich versuch zu schlafen, wird aber nix.

6:00
aufstehen. stulle schmieren, milos milch schonmal warm machen, muesli essen.

6:45
auf in die kälte. bei minus 15 grad (aber sonne!) lauf ich zum zug, hol mir die morgendliche leichtlektuere (metro) und les sie auf dem weg zur arbeit.

7:30
noch schnell im seven-eleven croissants geholt fuer die laborbesprechung.

7:45
auf arbeit angekommen. maik ruft an, dass es milo gut geht, er länger geschlafen hat, man seine nase aber unter dem ganzen ro.tz suchen muss. fieber scheint weg zu sein.
ich rufe im kindergarten an, dass milo heute mal wieder nicht kommt.

8:00
letzte vorbereitungen fuer meine kleine laborpräsentation, kaffee aus dem lunchroom holen und dann mails und blogs checken. und fische fuettern.

9:00
den laptop der kollegin geentert, dann gehts los meine kleine präsentation halten. ich bekomme viel input und bin dann fuer die nächsten jahre mit arbeit eingedeckt. positiv. klingt alles spannend und in grossen teilen auch machbar. keiner will meine croissants essen. pfft.

10:30
gehe in die zebrafisch-facility und hol mir meine fische fuer diese woche ab. werde nun sezieren und dann ueber elektroden an den muskeln schauen ob und wie sie schwimmen.

11:15
croissant gegessen. bleiben eben mehr fuer mich, wenn keiner will. der erste fisch steckt in der recording-kammer. elektroden sind platziert. und nun: schwimm fischi, schwimm!

11:30
yay! fisch nummer 1 schwimmt. braver fisch. und während ich auf den bildschirm starre und mich ueber das huebsche emg freue werden meine augen immer kleiner. mittagstief. bzw. der wenige schlaf den x-ten tag in folge macht sich bemerkbar. jetzt ein paar lösungen zusammenmischen, die ich dann auf den fisch kippen werde.

12:00
lunch seminar. das klingt gut, klaut einem aber eigentlich nur die mittagspause. und es gibt noch nichtmal lunch, es sei denn man bringt es sich selber mit. ist zwar interessant heute, aber während des mittagstiefs in einem abgedunkelten raum sitzen und sich komplizierte dinge anhören: nicht so leicht.

13:15
zurueck zu meinem fisch und schauen, ob er noch schwimmt. und kaffee. kaaafffffeeeee!

15:30
schluss für heute. der chef hat mich aufgehalten, also muss ich rennen und schaffe gerade noch so einen bus, der praktischerweise direkt zum bahnhof fährt, sodass ich meinen üblichen zug noch erwische.

16:15
auf dem weg zur apotheke kommt mir milos eine kindergärtnerin entgegen. in der apotheke selbst bekomm ich milos hustenmedizin, die ihm heute morgen verschrieben wurde einfach indem ich seine personnummer angebe. praktisch in schweden. laut arzt ist milos seit 6 wochen andauernder husten aber gottseidank auch nur husten und keine lungenentzündung. sehr gut.

16:30
zu hause. ich rufe "wer kommt in meine aaarme?" und mein kleiner junge kommt mir freudestrahlend entgegen gerannt.

16:45
maik macht mir nen kaffee und dann geh ich nochmal schnell mit milo auf den spielplatz. schaukeln, rutschen, unter dem klettergrüst rumklettern.

17:30
so, draussen wirds zu kalt und dunkel, müssen wir milo drinnen bei laune halten bis zum abendbrot. maik kocht und wir schauen zu bzw. spielen.

18:30
abendbrot! milo isst 2 löffel der reispfanne, bis ich versuche ihm außer dem reis auch ein winziges stück zucchini unterzujubeln. das wird ausgespuckt und ab da nur noch geheult und nichts mehr gegessen. gaaahhh.

19:00
einmal baden für milo außer der reihe, aber seine schnoddernase muss mal ordentlich einweichen und baden hebt seine laune.

19:30
milo heult und will ins bett. immerhin haben wir sowohl hustensaft als auch vitamin d-tropfen in ihm untergebracht. ich leg mich zu ihm in unser bett und singe noch ein paar lieder. milo kämpft mit seinem hund und schläft kurz vor 8 endlich ein. dann wird er in sein bett gewuchtet und ich machs mir auf dem sofa gemütlich.

20:30
milo bekommt seinen ersten nächtlichen hustenanfall und mein puls schnellt wie immer in die höhe. immer diese spannung: schläft er weiter oder fängt er an zu weinen und man muss sich wieder mit ihm in unser bett legen, bis er einschläft. diesmal: ruhe. glück gehabt. ich bin seit dem mittag nicht aus meinem tief gekommen und könnte mich eigentlich direkt ins bett begeben. stattdessen les ich noch ne runde blogs und surfe auf pinterest nach dem nächsten häkel- oder strickprojekt. gestern bin ich nämlich nach über einem jahr mit der häkeldecke fertig geworden.

21:00
ich entscheide mich dann bald ins bett zu gehen und hoffe diese nacht ein bisschen mehr schlaf abgreifen zu können. gute nacht!

6 Kommentare:

Kathrin hat gesagt…

*meld* Ich habe da als Biologie-Interessierte (aber nicht -Expertin!) eine kurze Zwischenfrage: Lebt der Fisch noch? Oder nicht mehr (weil seziert) und schwimmt aufgrund der Elektroden dennoch?
Klingt auf jeden Fall interessant!
LG Kathrin

eni hat gesagt…

der fisch lebt noch. eigentlich ist es ne larve, die durch den notochord mit kleinen nadeln festgepinnt ist und somit nicht wegschwimmen kann. dann ist die haut wegseziert, damit man mit den elektroden an die muskeln kommt. also nicht wirklich viel seziert...

Kathrin hat gesagt…

Ah, interessant, danke für die Info!

Meeresrauschen hat gesagt…

Hallo Eni,
ja so eine ähnliche Frage hatte ich auch. Mich würde noch das mit "Lösungen über den Fisch kippen" interessieren. Was willst du da ausprobieren?
Viele Grüße,
Kathrin
P.S.: Obwohl ich ebenfalls in der Forschung bin (wenn auch völlig andere Richtung) und deswegen Grundlagenforschung absolut nicht abgeneigt bin, denke ich die ganze Zeit "Autsch, armer Fisch..."

eni hat gesagt…

also die larve ist ja betäubt und man ist immernoch nicht sicher, ob fische überhaupt schmerz empfinden können. ich kippe erst curare über den fisch, damit er sich nicht bewegen kann, dann nmda, um ihn zum fiktiven schwimmen zu animieren. also die neuronen geben die information "schwimm" weiter, nur können die muskeln nicht reagieren. ich kann das "schwimmen" aber über emg ableiten. im moment mach ich das an allen möglichen entwicklungsstadien des fisches, um zu schauen, wie sich das schwimmuster verändert. grob gesagt. bis vor kurzem hab ich noch anstatt nmda auf den fisch zu kippen blaues licht auf ihn gestrahlt und dann schwamm er los, weil wir ne fischlinie hatten, die in bestimmten neuronen ionenkanäle hatte, die sich bei blauem licht öffnen und dadurch informationen weiterleiten. das war schon fancy :)

Kathrin hat gesagt…

"Fancy" ist echt das passende Wort, nach dem, was du da beschreibst. Witzig ist auch, dass sich hier offensichtlich inbesondere Kathrins, die ebenfalls in der Forschung sind, für deine Forschung interessieren. Dabei ist es bei mir ein völlig anderer Bereich (Medienpädagogik, insbesondere Kinderwissenssendungen à la Löwenzahn). Aber nebenan habe ich wen sitzen, der an Schildkröten rumexperimentiert, was man teilweise auch riechen und hören kann. Nicht immer schön.