Donnerstag, 10. Januar 2013

kindergartengedanken

seit dienstag also ist milo zur eingewöhnung im kindergarten. (ja, dienstag. montag morgen standen wir auf der matte und wurden mit den worten "ach, ihr dachtet wohl es fängt heute an? die anderen neuen kommen alle morgen." begruesst und gingen wieder heim/auf arbeit. 1 tag galgenfrist.
zusammen mit milo werden noch 5 andere kinder "eingeschult". alle bis auf einen in seinem alter. 2 kannten wir schon aus der elterngruppe, einen sogar schon aus der schwangerengruppe. geplant ist, dass die einschulung 5 tage dauert, es werden wohl aber nur 4 tage (montag war ja nich). dienstag liefs von 9 bis 12 und wir waren beide mit da. grundlegend soll maik die einschulung machen, aber ich wollts mir ja wenigstens mal mit anschauen.
der kindergarten ist noch recht neu und dementsprechend noch nicht voll ausgelastet. ich find die kindermenge allerdings ausreichend so... die meisten kinder sind 2011 geboren und dementsprechend noch sehr jung. es gibt keine gruppenunterteilung im ueblichen sinn, sondern alle spielen zusammen. beim essen und schlafen wird dann aber schon irgendwie unterteilt. scheinbar schlafen auch nur die ganz kleinen.
den betreuungsschluessel konnt ich nicht ganz erfassen, aber es waren sicher 7-8 erzieher auf so 40 kinder.
mein erster eindruck ist so lala.
erstens: mittagessen: es gibt ziemlich äh fancy essen. das ist schön, aber fuer einjährige meiner meinung nach sehr wenig geeignet. noch dazu gabs kein kinderbesteck. wie soll milo bitte rucola mit erwachsenenbesteck in seinem mund bekommen? uns wurde gesagt, dass die kinder erstmal selber essen sollen und ihnen dann geholfen wird. ähm, ja. hier kommt bei mir ganz eindeutig die urangst "mein baby wird verhungern / verdursten" durch.
mal ein auszug aus dem speiseplan:
mandarinenhuehnchen mit käse ueberbacken und reis
fischgratin mit spargel
roastbeef mit sahnesosse und kartoffelspalten
milo ist es gewohnt zum mittag mit dem löffel gefuettert zu werden. und zwar mit essen breiartiger konsistenz.
gut, er wird sicher nicht verhungern und er wird es lernen mit besteck und selber zu essen, aber echt mal. bisschen kindgerechter wär doch nicht zu viel verlangt, oder? es muss ja deswegen nicht gleich jeden tag nudeln oder griessbrei geben.
zweitens: mittagsschlaf. milo braucht seine 2 stunden, um allein den normalen zuhause-alltag zu schaffen. im kindergarten wuerde er dann also wahrscheinlich noch mehr schlaf brauchen. milo schläft nicht einfach ein, wenn er muede ist. man muss ihn quasi einschlafen. heisst: sich mit ihm hinlegen und zumindest mittags festhalten, damit er nicht dauernd wegkrabbelt. oder eben ins gitterbett legen. da schläft er nach einiger zeit auch ein, weil er ja nirgens hin kann. im kindergarten werden matratzen auf den boden gelegt. milo kann also einfach aufstehen und rumlaufen. wie zur hölle soll er da genug schlaf bekommen?
jaja, er wirds sicher lernen. trotzdem: "mein baby wird nicht schlafen und dauernd quengelig, muede und schlecht gelaunt sein".
drittens: ich hab da (in den 3 stunden, die ich da war) weder musikinstrumente, noch bälle oder bastelzeug gesehen. nur normales spielzeug. die werden doch mal was kreatives machen oder bisschen motorisch aktiv werden und nicht nur "spielen"?
viertens: die 10 minuten singstunde vor dem essen sind erbärmlich. kein einjähriger bleibt im kreis sitzen, wenn die eine erzieherin mit schwacher stimme 1-2 liedchen anstimmt.
mäh. ich bin froh, dass maik die einschulung uebernimmt. der sieht das ganze etwas positiver als ich. er ist zwar auch kritisch, aber fängt wenigstens nicht an zu heulen, weil er denkt milo wird verhungern/erfrieren/uebermueden/keiner wischt ihm schnodder ab/was, wenn er sich wehtut.
mal sehen, wie milo sich so schlägt, wenn maik nächste woche nicht mehr dabei ist. ich hab angst. echt jetzt.
so. und jetzt bitte berichte von der art "anfang schwer, nach einer woche alles supi", "keiner verhungert", "im kindergarten geht, was zu hause gar nicht funktioniert" etc. bitte danke.

6 Kommentare:

Lydia hat gesagt…

Okay, deine Schilderungen klingen in Teilen gruselig. Der Betreuungsschlüssel scheint für so Winzlinge auch nicht optimal zu sein. Und wie muss man sich einen Lärmpegel bei 40 Einjährigen vorstellen??? Wahnsinn! Vor dem Schlafen hatte ich auch die meiste Angst, aber seltsamerweise schläft unser Filius auswärts besser als zu Hause (wo er zwischen 0 und 60 Minuten schläft - bei der Tamu muss man ihn nach zwei Stunden wecken!). Das Essen klingt wirklich seltsam, wobei Einjährige auch keinen Brei mehr brauchen, oder?! Gefüttert werden musste hier aber auch länger. Verhungern wird er nicht, aber vielleicht manchmal aussehen wie, äh Sau. Die von dir aufgezählten Obst- und Gemüsesorten verschmäht unser Kind. Er würde vielleicht wirklich verhungern...
Also warte erst einmal ab, obwohl ich deine Bedenken gut verstehen kann. Basteln mit Kleinkindern ist ja auch relativ, heute läuft auch viel über "Angebote machen". Vielleicht gibt es "Kreativstunden", in denen dann gemalt oder geklebt wird?!

Insgesamt bleibt das wohl spannend.

Grüße und Kopf hoch!

Anonym hat gesagt…

"mandarinenhuehnchen mit käse ueberbacken und reis
fischgratin mit spargel
roastbeef mit sahnesosse und kartoffelspalten"

Ganz klar, die wollten ein Restaurant aufmachen und haben die Lizenz für einen Kindergarten bekommen!!!

Sabine hat gesagt…

Erstmal Danke für die schönen Texte und Bilder, denen ich nun seit gut einem Jahr folge!
Ich hab mich auch schrecklich gefühlt, als ich unseren Sohn mit 8 Monaten (er ist sechs Wochen jünger als Milo) zum ersten Mal bei der Tagesmutter gelassen hab...es hätte das Paradies auf Erden sein können und trotzdem hätte ich um mein Baby Angst gehabt, denn wer bitte, außer mir, versteht ihn denn so gut wie ich ; ). Die Eingewöhnung lief aber ohne Probleme und Fritzi genießt seine Tagesgeschwister sehr. Essen ist unproblematisch, der Futterneid auf andere Kinderteller ist da sehr hilfreich : ). Vertrau' einfach Deinem Sohn, er ist dafür gemacht, sich in dieser Welt zurecht zu finden.

Anne hat gesagt…

Liebe Eni,
also der Betreuungsschlüssel ist schon ziemlich gut im Vergleich zu Deutschland (Krippe 1:6, was aber im Normalfall noch viel niedriger ist, also mehr Kinder pro Erzieher, weil durch mangelnden Einbezug von Krankheits-, Urlaubs- und Fortbildungstagen nie so viele Erzieher da sind), ich weiß ja nicht, ob das alles Krippenkinder sind? Mit dem Essen, ok., Kinderbesteck wäre schon besser, aber das, was es gibt wird Milo schon vertragen, ähnliches vermute ich beim Schlafen (mein Sohn hatte durch ein Versehen nie einen Schnuller bei der Tagesmutter, im Leben hätte ich nicht gedacht, dass er so einschläft). Den ganzen "Zinnober" (sorry;-)), den man als Eltern so ums Essen und Schlafen zelebriert, hat man eh nur, weil die Kinder bei den eigenen Eltern viel stärker die Grenzen testen, als in so einer Gruppe. Mach dir keinen Kopf, er wird sich bestimmt wohl fühlen. Und was die Förderung betrifft, so lernen die Kleinen erwiesenermaßen viel mehr im sozialen und vor allem freien Spiel, als in irgendwelchen animierten Beschäftigungen, echt wahr!!

eni hat gesagt…

danke für euren input! ich glaube auch, dass es für die eltern schlimmer ist, als fürs kind, die ganze kindergartensache. und ich bin auch ziemlich sicher, dass sich alles früher oder später einspielt. milo scheint es zu gefallen und als er heute mal eine zeit lang alleine war (mittagessen, mittagsschlaf, spielen) soll wohl alles gut geklappt haben. das mit dem schlaf muss noch besser werden, denn ne haöbe stunde reicht echt nicht, aber immerhin schläft er überhaupt ein. wir werden sehen, wie es nächste woche läuft, wenn er dann den ganzen tag alleine ist...

Karen hat gesagt…

Hmmm... sagen wir mal so: ohne den Kindergarten würde das Fräulein Maus vermutlich heute noch Brei essen und nur im Kinderwagen schlafen. ;-)

Das klappt im Kindergarten, da brauchst du dir keinen Kopp machen!

Ob das allerdings auch in so einer Grossgruppe klappt... Das würde mir eher Bauchschmerzen machen, denn 40 Kinder auf einen Haufen ist schon seeehr viel, vor allem für so Kleine. Die müssen da doch total den Überblick verlieren - sowohl die Kinder als auch die Erzieher.