Donnerstag, 16. Juli 2009
"vad gulligt!" oder "freuden am abend"
es trug sich zu, dass wir einen "sie-bekommen-ein-paket-holen-sie-es-bitte-im-postladen-ab"-brief bekamen. wir zogen also los richtung runby torg und betraten die typische spelunke: kiosk, kleines post-ding, ein paar billige dvds zum ausleihen... hinter dem tresen eine frau und ein mann. affenhitze in dem laden. die frau lacht mich nett an und sagt "hejsan". ich sage "hej" und reiche ihr meinen brief. sie fragt mich, ob ich weiß, dass ich fürs paket bezahlen muss. ich sage "ja", also verlangt sie meine legitimachuuuun. ich reiche ihr meinen (deutschen) ausweis. sie guckt etwas komisch und stellt dann fest: "tysk" (deutsch), ich sage "ja". sie schreibt den anfang meiner personnummer vom ausweis ab (das geburtsdatum) und fragt, ob ich die letzten 4 ziffern hätte (die personnummer besteht immer aus dem geburtsdatum und 4 weiteren ziffern und damit ist jeder schwede oder in schweden lebende eindeutig identifiziert. ohne die nummer geht gar nichts). sie fragt also, ob ich die hätte und ich sage "ja". so, nun muss ich kurz überlegen, denn die nummer weiß ich zwar, sie ist mir aber noch nicht wirklich ins blut übergegangen und erst recht nicht auf schwedisch. ich überlege also auf deutsch und übersetze dann im kopf und stottere dann die ziffern einzeln raus. hitze und kurze geistige umnachtung, schätze ich. so schwierig sind die zahlen ja nun auch nicht. das war auf jeden fall das erste schwedische, was ich zu ihr gesagt habe, seit "hej" und "ja" und sie freut sich wie ein schneekönig und meint "vad gulligt", was "wie goldig" bedeutet. das wiederum macht mich ein wenig verlegen, zusammen mit der erkenntnis, dass sie nun ganz langsam und deutlich weiterspricht und mir die summe sagt, die ich bezahlen muss. das finde ich jetzt wieder gullig. zum abschied schmettert sie ein strahlendes "hejdå" hinterher und ich muss ein wenig in mich hinein grinsen. sehr schön, dass sie beim schwedisch geblieben ist und nicht direkt zum englischen gewechselt ist. obwohl, vielleicht kann hier in der provinz ja auch gar nicht jeder englisch. der mensch am pendeltåg neulich wollte mir nur auf schwedisch ne monatskarte verkaufen. eigentlich isses ja besser, da muss ich wenigstens mein schwedisch anwenden.
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