also da geht mir echt der hut hoch. da fühl ich mich ja quasi persönlich angegriffen und als nutzlos deklariert.
in dem artikel im spiegel online schreibt ein ganz schlauer bursche (ja wer eigentlich, namen hab ich keinen gefunden) wie blöde und nutzlos ernährungswissenschaftler sind.
ernährungswissenschaft(ler) wird/werden als einfältig, beliebig, irrelevant, lachhaft usw. beschrieben, weil sie nicht das große ganze erforschen sondern details, wirkungen einzelner stoffe auf die gesundheit. "rätselraten auf niedrige niveau" wird das genannt. ja hallo? welche forschung basiert denn bitte nicht auf rätsel raten? wenn wir alles wüssten, müssten wir ja nicht forschen. und wie sollen wir bitte den großen zusammenhang finden, wenn wir die details nicht kennen?
also dieser artikel ist ja mal sowas von einseitig.
immer die trophologen nieder machen, das haben wir ja gern. das nervt mich ja schon immer, dass bei ernährung jeder eine meinung aus der brigitte oder wat weiß ich welches käseblatt hat und diese dann auch gerne kundtut und mitunter radikal vertritt. is ja so einfach, essen tun wir ja alle, da haben wir alle ahnung von, im gegensatz zu astrophysik oder sowas...
so, und jetzt beruhige ich mich wieder und widme mich der neurowissenschaft. die ist nämlich total relevant, eindeutig und hier wird auch nicht rätsel geraten, weil man weiß ja alles. auch den großen zusammenhang. harhar.
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und wenn ich dann die kommentare lese, geht mir noch mehr der hut hoch. da kriechen die ganzen brigitte-leser aus ihren löchern und geben ihren halbgegarten senf dazu.
6 Kommentare:
Ja, wirklich! Nur weil man sich unter einem Thema/Wissenschaftsnamen auf den ersten Lauscher etwas vorstellen kann, was greifbar ist (Ernährung) und sich jeder so sein eigenes Bild zu machen scheint, heißt es ja noch lange nicht, dass diese Wissenschaft semiprofessionell betrieben wird.
Ich könnte mich bei sowas auch immer aufregen.
Ich wundere mich generell, wieso Themen mit großem Praxisbezug, die für die Menschen sicherlich einen größeren Nutzen haben, oft verteufelt werden. Während bei Themen, die einfach "total schwierig klingen", weil sie mit Fremdwörtern vollgestopft sind und eine abstrakte Materie betreffen, oft immer nur verstrahlt genickt wird mit dem Kommentar "total toll und bestimmt SAUwichtig für die Gesellschaft!" betitelt wird.
stimme dir zu, seh ich ganz genauso. ohne jetzt bestimmte wissenschaften anzugreifen, aber nur so als beispiel: wie relevant ist denn astrophysik? und wer regt sich da über forschung auf? keiner. weils keinen interessiert.
Zu den im Artikel verwendeten Schmankerln a'la "Früher wussten wir auch nicht, dass Leberwurst dick macht und trotzdem gings irgendwie!" fällt mir nur folgendes ein:
Hmm, ja, früher hatten wir auch keine Anschnalle im Auto. Ja, klar gings. Aber was es trotzdem besser?
Zudem scheint es, als sehe der Schreiberling (namentlich übrigens Ullrich Fichtner) es als ALLGEMEINGELTEND, dass sich jeder Ottonormalverbraucher von solchen Ernährungsratgebern leiten lasse. Somit unterstellt er den Leuten regelrecht "keine eigene Meinung" zu dem Thema.
Ob aber jeder Ratgeber von wirklichen Fachleuten geschrieben wird, wage ich zu bezweifeln. 3 Wochen Ernährungsberatungsworkshop, ich bin kompetent, ja!
Sicherlich wird, gerade mit der "Gesund-oder-nicht-Frage", viel Schindluder betrieben ... und es ist schon fast dreist, irgendwelche Tipps, die sich im Eselsohr auf der Diät-Tipps-Seite der SuperIllu befinden, als "ernährungswissenschaftliche Erkenntnis" zu betiteln. Denn genau WEIL jeder, der "mal irgendwo" einen Artikel zum Thema gesunde Ernährung gelesen haben will, seine Meinung kundtut und im schlimmsten Fall auch noch öffentlich macht, herrscht doch zu dieser Thematik so eine Verwirrung. Ist doch klar, dass die fachlich weniger bewanderten Menschen da hilflos dreinschauen.
Sicherlich gibt es zu den verschiedensten Fragestellungen widersprüchliche Thesen- aber gibt es das nicht auch in der Biologie oder anderen Naturwissenschaften?
Und sollte sich wirklich nicht mehr darum geschert werden, NUR weil die Ernährung so ein umfassendes Feld mit 1000en von Einflussfaktoren darstellt?!
Die Sachen, über die sich Soziologen den Kopf zerbrechen, scheinen die Welt auch nicht zu retten, doch trotz allem gerne gelesen zu werden. Und da gibt es nicht weniger Einflussfaktoren ...
So, bevor ich hier Plaque kriege ;) , geh ich mal weiter arbeiten ... in einem ernährungswissenschaftlichen Labor.
Und ja, betroffene Hunde bellen. Wuff.
ach bine, da triffts dich auch mal. keine angst, die ernährungswissenschaftler sind da nicht allein. da gibt´s noch mehr themen, wo jeder meint, es besser zu wissen als der fachmann, schule zum beispiel (schließlich hat jeder mal eine besucht und nur schlechte erfahrungen gemacht mit den ach so schlimmen lehrern) oder fußball, da kennt sich jeder zuschauer aus, auch der, der nicht mal den ball trifft, wenn er´s versucht.
ja das sind eben so die allgemeinthemen, wo jeder alles besser weiß oder schlaue kommentare abgeben kann. du hast schon recht, in der wissenschaftsecke, die schwierig klingt, weil sie wenig praktische anwendung verheißt, da redet auch keiner rein.
hin und wieder sind aber auch die betroffenen - und hier meine ich einzelne - selbst mit schuld, nämlich wenn sie sich dazu hinreisen lassen, ihre erkenntnisse all zu populär und platt zu vermarkten. Und da ist das dann eben so: ein windei versaut den ruf einer ganzen gruppe, ein superhirn aber wird nicht wahrgenommen, weil es ja eben das windei schon gab.
mach dir nichts draus. steh drüber und pass einfach auf, wem du deine ergebnisse wie vermittelst.
und du fuehlst dich mal wieder gleich persönlich angegriffen. dir wird noch öfter im leben passieren das andere eine meinung haben die nicht der deinigen entspricht. du musst ueber solchen dingen mal drueberstehen.
und ausserdem finde ich das sie zum teil recht haben. wenn man sich gesund ernährt, frische sachen isst und kein mikrowellen fras lebt man einfach besser. klar beschreibt jede wissenschaft nur einen bruchteil und niemals das gesamte bild. das problem ist vielmehr wie die forschung von trophologen vermittelt wird. sie beschreibt nunmal immer nur wie jede wissenschaft nur einen bruchteil wird aber teilweise als abschliessende und endgueltige wahrheit vermittelt. zb trinkst du rotwein bekommst du weniger cardiovaskular zeugs. was aber fuer faktoren da noch reinspielen, lebensumstände, andere nahrung etc wird völlig ausser acht gelassen und fuehrt zu völlig falschen weisheiten die verbreitet werden. also fuehl dich nicht persönlich angegriffen, sondern tu was gegen die missversändnisse von trophologen.
es geht doch nicht darum andere meinungen zu akzeptieren, aber darüber können wir später diskutieren, ich hab jetzt keinen bock mehr zu schreiben, lars...
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